Ruder-Prinzen-Fest zum Vierten

Bei herrlichem Sonnenschein trafen sich Freunde der Mainzer Prinzengarde (MPG) und des Mainzer Rudervereins (MRV) am Samstag, dem 9. Juni, zum nunmehr bereits vierten „Ruder-Prinzen-Fest“ im Bootshaus am Winterhafen. Bei einer leichten, vom Rhein wehenden angenehmen Brise genoss es die zahlreich erschienene und froh gelaunte Gästeschar, im lockeren Gespräch auf der sonnenüberfluteten Terrasse einen prickelnden Aperitif und einen Gruß aus der Küche zu sich zu nehmen.

Martin Steffes-Mies, Vorsitzender des MRV, hieß die erwartungsvollen Gäste herzlich Willkommen und verwies unter anderem auf die jahrzehntelange, unter der Ägide von Gotthard Müller und Diether Hummel begonnene Verbundenheit der beiden Vereine. Beide Vereine sind fest in der Mainzer Gesellschaft verankert und beide Vereine sind stets bestrebt, die von ihnen vertretenen Wertekonzepte wie Freundschaft, Sportlichkeit, Nachhaltigkeit und Loyalität zu vermitteln und vorzuleben. Das fröhliche Beisammensein kommt dabei keineswegs zu kurz.

Ein besonderer Gruß galt dem ersten „Mainzer des Jahres“, Herrn Professor Dr. Christian-Friedrich Vahl und seiner Frau, Marcel Kappestein, dem Kommandanten der Prinzen-Garde Köln e.V., und den Sponsoren der Veranstaltung, der AP Immobilien GmbH, der BWL Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. und der JobImpulse GmbH. Mit berechtigtem Stolz verwies Steffes-Mies noch auf die in diesem Jahr bereits erzielten Erfolge „seiner“ Ruderer deren Teilnahme an bevorstehenden Ruder-Großereignissen.

Frank Buchholz und das Bootshaus-Team erwies sich mit dem an verschiedenen Kochstationen zubereiteten 6-Gänge Walking-Buffet erneut als kulinarischer Meister. Durch den freundlich-aufmerksamen Service mundeten die Speisen nochmal so gut. Dazu präsentierten Winzer aus der Region ihre Weine und Sekte (Weingut Hees, Auen/Nahe; Weingut Winter, Dittelsheim-Heßloch; Wein- und Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim; Sektmanufaktur Strauch, Osthofen).

Nachdem der aufgekommene Appetit mit den trefflichen Vorspeisen erst einmal befriedigt war, blieb es Karl Otto Armbrüster, dem Präsidenten der MPG, vorbehalten, den diesjährigen „Mainzer des Jahres“ zu küren, ihm Dank zu sagen und ihn zugleich für sein im Stillen getätigtes nachhaltiges Engagement für Mainz und seine Bürger zu würdigen. Als Mainzer Unternehmer, der alteingesessenen Spediteursfamilie G.L. Kayser entstammend, hat es sich Herr Stefan Schmitz seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, mit großem ideellem wie finanziellem Einsatz das kulturelle Erbe von Mainz zu erhalten und so den lebenswerten baulichen Rahmen mit zu gestalten.

Mit den von ihm initiierten Aktivitäten lässt sich ein Bogen schlagen von dem im 1. nachchristlichen Jahrhundert errichteten Römischen Theater über die um 1000 n. Chr. von Erzbischof Willigis gegründete katholische Pfarrkirche St. Stephan, die im 13. Jahrhundert erbaute frühgotische Kirche St. Christoph (spätere Taufkirche von Johannes Gutenberg), das um 1700 in seiner heutigen Form errichtete Festungswerk der Zitadelle und die im 19. Jahrhundert entstandenen großen Tore der ehemaligen Rheinkehl-Befestigung von Mainz. All diese Bauwerke bröselten oder bröseln noch immer vor sich hin. Dank eines nicht großartig publik gemachten effektiven bürgerlichen Engagements konnte deren Zerfall zum Teil nicht nur aufgehalten, sondern deren Restaurierung tatkräftig in Angriff genommen werden. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Preisträger eine seinen Namen tragende Kulturstiftung gegründet hat, die viele kulturelle Projekte in unserer Vaterstadt unterstützt oder überhaupt erst ermöglicht. Ohne diese Hilfe wäre vieles in Mainz aufgrund der bekannten Finanzlage nicht möglich.

Der Preisträger bedankte sich für die Auszeichnung, wies bescheiden darauf hin, dass diese Unternehmungen keine Kür gewesen sind, sondern eine Pflicht gegenüber seiner Heimatstadt und seiner Bevölkerung und übergab das Wort dann an den Archäologen Daniel Geißler von der Direktion Landesarchäologie/Außenstelle Mainz und Mitarbeiter der Initiative Römisches Mainz. Er warb mit Verve für die vom Preisträger unterstützte dringend erforderliche Rettung des Römischen Theaters und kündigte für MRV und MPG eine exklusive Führung durch das Theaterrelikt an.

Nach dem „offiziellen“ Teil fanden sich die Gäste in kleinen Grüppchen zusammen und plauderten, untermalt von den Klängen der von dem Mainzer DJ-Urgestein André Engert zusammengestellten Musik, über Mainzer Ereignisse, den Ruderverein, die anstehenden Regatten, die Prinzengarde und die „heilisch Fasssenacht“.