WM-Bronze für Osborne / Rommelmann
Es hat gereicht zum Sprung auf das Treppchen bei der Weltmeisterschaft in Linz. In einem hochklassigen Finalrennen kommt der deutsche Leichtgewichts-Doppelzweier knapp hinter Irland und Italien auf Rang drei ein. Nach der schon am Vortag mit dem Finaleinzug sichergestellten Qualifikation des Bootes für Olympia in Tokio ist der Erfolg im Endlauf ein weiteres Highlight für Jason Osborne und Jonathan Rommelmann. „Wir sind einfach nur glücklich gerade.“ fasst Osborne direkt nach dem Rennen die Gefühlslage zusammen.
Und der Medaillengewinn hat schon eine fast historische Dimension. Exakt vor zwanzig Jahren stand ein deutscher Leichtgewichts-Doppelzweier zuletzt auf dem Podest der Weltmeisterschaften. Diese Durststrecke ist nun beendet. Aber nächste Herausforderung lauert, will man die Statistik bemühen. Seit Einführung dieser Bootsklasse in das olympische Programm gab es noch nie einen deutschen Medaillenerfolg bei Olympia. Da darf Träumen erlaubt sein.
Und feiern natürlich auch. Am Samstag, dem 21. September 2019 lässt der MRV Jason und Erfolgscoach Robert Sens hochleben. Ab 15:30 Uhr würdigen wir die großartige Saison des leichten Doppelzweiers. Und stoßen natürlich auch gebührend darauf an.
Erste Medaille in dieser Klasse seit 20 Jahren
20 Jahre hat der Deutsche Ruderverband auf eine Medaille im leichten Männer-Doppelzweier warten müssen. Heute wurde diese Ausdauer belohnt, schließlich wurde in den vergangenen Jahren nichts Unversucht gelassen, diese Durststrecke zu überwinden. Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) gingen auf Bahn vier ins Rennen, links von Ihnen die Italiener und Iren. Nach einem schnellen Start konnte sich das deutsche Boot zusammen mit den Italienern an die Spitze setzen und fast eine Länge auf die Konkurrenz herausrudern. Als Erster ging das deutsche Duo auf die zweite Streckenhälfte, 13 Hundertstel dahinter die Italiener. Irland lag knapp eine Sekunde zurück. Osbornes Blick ging immer zur Seite. Auf den dritten 500 zündeten die Iren dann aber den Turbo und zogen an den Deutschen und Italienern vorbei. Das deutsche Boot konnte der Attacke nichts mehr entgegensetzen, es gelang nicht, die Lücke zu schließen. Mit den letzten Schlägen retteten die beiden die Bronzemedaille aber sicher ins Ziel. Freude bei Osborne und Rommelmann.
Zufriedene Gewinner
„Wir sind auf jeden Fall zufrieden. Heute waren ja auch durchaus unfaire Bedingungen. Wir sind sehr mutig rausgefahren und haben direkt aggressiv versucht, das Rennen von vorne zu gestalten. Am Ende waren die anderen halt besser, die Luft war raus. Da hat sich die unfaire Bahn dann auch so ein bisschen ausgespielt. Am Ende haben wir ganz klar Bronze gewonnen“, so Osborne nach dem Rennen.
Für Osborne ist die Saison damit beendet. „Im September ist erst einmal Urlaub angesagt. Ab Oktober beginnt dann die Vorbereitung auf die neue Saison“, sagte Osborne, der mit „guten Aussichten“ nach vorne blickt der Allgemeine Zeitung. Weiter sagte er: „Ich hatte den Eindruck, wir sind zu viel gefahren, hatten zu wenig Zeit für Ruhepausen und Trainingslager. Da hatten wir die Müdigkeit bei der WM nicht mehr ganz raus bekommen.“